Donnerstag, 1. Juni 2006

100-Dollar-Laptop nimmt konkrete Formen an

AMD-CPU, keine Festplatte und geringer Stromverbrauch

[3 Pressefotos anzeigen]
Massachusetts (pte/31.05.2006/17:00) - Der von Nicolas Negroponte am Massachusetts Institute of Technology http://www.mit.edu entwickelte und in den vergangenen Monaten viel diskutierte 100-Dollar-Laptop http://laptop.media.mit.edu nimmt konkrete Formen an. Neben Bilder von ersten Prototypen wurden nun auch die Hardwarespezifikationen veröffentlicht. Wie Negroponte schon angekündigt hatte wird der Laptop mit einem AMD-CPU, ohne Festplatte und insgesamt geringem Stromverbrauch gebaut.

Herzstück des Billig-Notebooks ist ein AMD-Prozessor Genode Gx2-533@1.1W mit einer Taktfrequenz von 400 Megahertz. An Speicherbausteinen finden sich 128 Megabyte dynamischer RAM und 512 Kilobyte SPI-Interface-Flash-ROM mit LinuxBIOS. Eine konventionelle Festplatte sucht man in Negropontes Entwicklung vergeblich, da bewegliche Teile einen Schwachpunkt darstellen würden. Stattdessen wird als Massenspeicher ein SLC-NAND-Flash-Speicher mit einer Kapazität von 512 Megabyte seinen Dienst versehen. Der LCD-TFT-Flachbildschirm bietet eine Auflösung von 1200 mal 900 Bildpunkten.

Der Rechner wurde vor allem für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren konzipiert und daher auch im Design auf diese Zielgruppe zugeschnitten. Bunte Farben sollen die jungen Nutzer ansprechen. Das Gehäuse hat abgerundete Ecken und ist aus besonders dickem und stabilem Plastik gefertigt. Insgesamt bringt das Notebook leichte 1,5 Kilogramm auf die Waage.

Ein besonderer Schwerpunkt wurde auch auf den niedrigen Stromverbrauch des Laptops gelegt. Auf die ursprünglich geplante Handkurbel (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050930003 ) wurde verzichtet, nun soll es ein Pedal zur manuellen Stromversorgung geben. Der 100-Laptop benötige nur ein Zehntel des üblichen Stromverbrauches, so die Entwickler. Weiterer Augenmerk wurde auch auf die drahtlose Kommunikation sowie auf den Internetzugang gelegt. Verbindung mit andern Laptops wird durch ein Mesh-Netzwerk (siehe http://www.pte.at/pte.mc?pte=060406022 ) hergestellt. Dadurch wird jeder OLPC Laptop zum drahtlosen Router, wodurch der Zugang zum Internet erleichtert werden soll.

"Ideenkonferenz"

Sent: Wednesday, May 31, 2006 5:31 PM
Subject: Einladung


Hallo alle zusammen,
im Anhang für Euch eine Einladung zu einer "Ideenkonferenz" (eine bessere Bezeichnung ist mir nicht eingefallen), um mal diskutieren ob es Sinn macht sich außerhalb der WASG und anderer Parteien, zu einem Verein zusammenzuschließen und wenn ja in welcher Form und mit welchem Tätigkeitsinhalt.
Sollte sich jemand durch meine e-Mail bzw. meinem Ansinnen brüskiert fühlen oder was auch immer, den bitte ich hiermit selbstverständlich um Entschuldigung.
mfg. Sven Liese

Mittwoch, 31. Mai 2006

Bremer Institut widerspricht angeblicher Kostenexplosion beim Arbeitslosengeld

Quelle:
http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=7387

Hartz-Ausgaben deutlich unter Plan

Bremer Institut widerspricht angeblicher Kostenexplosion beim Arbeitslosengeld

Von Martin Müller-Mertens



Die gegenwärtige Diskussion über das Arbeitslosengeld bewegt sich recht offen
auf eine neue Kürzungsrunde zu. Nur wo und wie viel, darüber sich die
Koalitionspartner offenbar noch nicht einig. Argumentiert wird dabei sowohl
mit angeblich zu geringen Anreizen, Stellen anzunehmen, als auch mit angeblich
steigenden Kosten. Die jedoch gibt es gar nicht, meint das Bremer Institut für
Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ).


Im Gegenteil, lägen die Ausgaben des Bundes voraussichtlich um rund eine
Milliarde unter den 92,1 Milliarden Euro, die für die Ausgaben bei den
Sozialgesetzbüchern II und III - sprich: Arbeitslosenunterstützung - ohnehin
bereits veranschlagt waren. Das Institut beruft sich dabei auf Zahlen der
Bundesagentur, des Bundeshaushalts, sowie des Finanzministeriums. Es gebe eine
Kampagne gegen Arbeitslose, die mit der angeblichen Kostenfalle Hartz
begründet wird, so die Forscher. Tatsächlich würden jedoch vor allem die
steigenden Ausgaben herausgestellt, während die sinkenden, zumindest unter dem
Plan bleibenden Bestandteile nicht in der gleichen Form Erwähnung finden. So
betragen die Mehrausgaben für das ALG II zwar nicht vier bis sechs, wie oft
erklärt, aber immerhin über zwei Milliarden Euro. Dagegen liegen etwa die
Ausgaben für aktive Arbeitsmarktförderung 1,5 Milliarden unter Plan - um nur
ein Beispiel zu nennen. Insgesamt errechnet s ich so eine Minderausgabe von
800 Millionen Euro.

Verärgert über die Diskussion um Mehrausgaben zeigte sich auch
Linksfraktion-Chef Oskar Lafontaine. "Es ist daher schon bösartig, den Anstieg
der Kosten für Hartz IV aufzubauschen und die sinkenden Auszahlungen der
Bundesagentur für Arbeit zu verschweigen. Von einer Reform der Reform kann
erst gesprochen werden, wenn die Arbeitslosenversicherung auf eine solide
Grundlage gestellt und die brutale Enteignung der älteren Arbeitnehmer durch
die Verkürzung der Zahlung des Arbeitslosengeldes I zurückgenommen worden
ist."

Dennoch gehen die Kürzungsforderungen unablässig weiter. "Bis auf Null" müsse
runtergekürzt werden können, wenn Arbeit abgelehnt wird, forderte
CSU-Generalsekretär Markus Söder. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus
(CDU) sprach von einer notwendigen Generalrevision, sowie eine
Detailüberprüfung der Leistungsvergabe. Sein bayerischer Amtskollege Edmund
Stoiber verlangte eine Staffelung des Regelsatzes nach regionalen
Lebenshaltungskosten, ein Wegfall der Rentenbeiträge und eine Abschaffung der
Übergangsregelungen von ALG I zu ALG II, die gegenwärtig 160 Euro pro Monat
betragen.

Die Sozialdemokraten lehnen dies ab. Die bestehenden Gesetze müssen zunächst
umgesetzt werden. Eine Abschaffung des Rentenbetrages würde lediglich die
Rentenkassen belasten, so der SPD-Arbeitsmarktexperte Klaus Brandner in der
"Berliner Zeitung". Allerdings, so hieß es aus dem Arbeitsministerium, wolle
man bis Herbst weitere Möglichkeiten prüfen. Vermutlich wird man sich bis
dahin wohl einig werden, wie die Sache zu verpacken ist.

Aus Sicht des Kapital muß sowieso noch deutlich kräftiger zugefaßt werden. So
forderte der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüthner,
u.a. die Streichung der gegenwärtigen Zuschläge beim ALG-Übergang, auch die
Anspruchsvoraussetzungen seien zu großzügig bemessen. Was es gegenwärtig gibt,
sei ein "unkontrollierter Sozialaufbau", so Hüthner.

Dienstag, 30. Mai 2006

Digitale Medienwelt braucht vernetzte Inhalte und starke Marken

Reine Durchleitung des Fernsehprogramms auf mobile Endgeräte kein Geschäftsmodel

Mobile TV sollte als Ergänzung des klassischen TV-Programms verstanden werden (Grafik: pte.at)
Berlin - Die Schlagworte Triple Play und Konvergenz beherrschen in den Branchen für Telekommunikation, Informationstechnik und Medien schon seit Jahren die Expertendiskussion. "Bisher ist wohl mit Konferenzen über Konvergenz mehr Geld verdient worden als mit tatsächlich konvergenten Geschäftsmodellen", sagte Markus Wolter, Vorsitzender der Geschäftsführung des Fernsehsenders 9Live http://www.neunlive.de bei der Wirtschaftswoche-Konferenz Digital Life http://domains.euroforum.com/digital-life/programm.asp in Berlin. Inzwischen scheine aber Bewegung in die Brachen zu kommen: Online-Provider starten Angebote für IP-TV und IP-Telefonie. Die Kabelbetreiber weiten ihre Produkte in Richtung Internet, Telefonie, digitale TV-Progammpakete und Video on demand aus. Handybetreiber steigen über DMB, DVB-H und UMTS in das Fernseh- und Onlinegeschäft ein. Triple Play bedeute nach Ansicht von Wolter allerdings nicht, das Gleiche über möglichst viele Kanäle zu verbreiten. "Vielmehr geht es darum, die Stärken der einzelnen Geräte miteinander zu verknüpfen. Triple Play bedeutet, die eigene Marke auf andere Endgeräte und in andere Nutzungssituationen hinein zu verlängern. Es geht also um vernetzte Inhalte, nicht um vernetzte Geräte", so Fernsehmanager Wolter.

Ähnlich sieht es Fernsehproduzent Martin Hoffmann, Vorstandschef der MME Moviement AG http://www.mme.de . "Die reine Durchleitung des Fernsehrprogramms auf mobile Endgeräte macht keinen Sinn. Mobile TV sollte als Ergänzung des klassischen TV-Programms verstanden werden", betonte Hoffmann auf der Berliner Fachtagung. Mobile TV könne man nicht solitär entwickeln. Man benötige Partnerschaften und eine starke Marke, um eine breite Akzeptanz zu erzielen. So habe MME eine Mobile-Soap fürs Handy gestartet - allerdings nicht als teures Bewegtbild. Dahinter stecke kein tragbares Businessmodell.

"Titelhelden der Mobile Soap sind die Boys der Erfolgsband US5. Es geht dabei vor allem um die private Seite der Band, um Liebe, Erfolgsdruck, Musik, Höhen und Tiefen, eben alles was die Gruppe ausmacht. Jede der 10 Folgen besteht aus 12 Bildern und Text, die sich der Fan als Java-Applikation auf sein Handy laden kann. Dabei ist es möglich, zwischen Einzelbestellung und Abonnement frei zu wählen. Das Abonnement endet automatisch nach der ersten Staffel", erklärte Hoffmann. Da das Casting für die Gruppe sehr erfolgreich von RTL2 begleitet wurde und US5 mit ihren Hits sehr weit vorne in den Charts landeten, konnte das Unterhaltungsangebot für die Fangemeinde auch erfolgreich für mobile Anwendungen ausgeweitet werden. Mit VIVA, der Zeitschrift YAM und T-Online habe man zudem sehr starke Kooperationspartner an der Seite. An der Ausweitung des Angebots für die digitale Welt komme die TV-Branche nicht vorbei, so die Überzeugung von Joel Berger, Mitglied der Geschäftsleitung von MTV Networks Central Europe http://www.mtv.de .

"Die AOL-Internet-Übertragung des Live 8-Konzerts im Sommer des vergangenen Jahres hatte mehr Zuschauer als alle klassischen TV-Anbieter zusammen. Das wirkte bei uns wie ein Weckruf", sagte Berger. Zudem richteten immer mehr Unternehmen ihre Werbebudget auf digitale Plattformen aus. American Express investiere mittlerweile 80 Prozent ihrer Marketingausgaben in Werbeformate außerhalb des Fernsehen. Ähnlich gehe auch Pepsi, GM und McDonald's vor.

Montag, 29. Mai 2006

Volltreffer unter www.egbert-scheunemann.de ?

WASG - L.PDS: Die dümmste aller Möglichkeiten. PDF Drucken E-Mail
von Egbert Scheunemann   
28.05.2006

Von der mutwilligen Zerstörung des Projektes einer breit fundierten Neuen Linkspartei durch die Hurrafusionisten in WASG und Linkspartei.PDS  – und was man dagegen tun kann
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Was ist
 
Es wird wohl als eine der skurrilsten Episoden in die politische Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingehen: Anfang 2005 gründet sich eine Partei mit dem Namen Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit, weil ihre Gründer mit Millionen von Wählern der Meinung sind, dass die große neoliberal gleichgeschaltete Koalition aus CDUCSUFDPSPDundGrünen samt PDS, zumindest da, wo die PDS mitregiert, also in Mecklenburg-Vorpommern und vor allem Berlin, keine Wahlalternative darstellt.

Und was passiert eineinhalb Jahre später? Der Bundesvorstand der WASG setzt die Landesvorstände der WASG in Berliner und Mecklenburg-Vorpommern ab, weil sie es wagten, den Wählerinnen und Wählern beider Bundesländer zu den Wahlen am 17. September 2006 eine antineoliberale Wahlalternative zu bieten! Wie ist es dazu gekommen?

Die von Turbofusionisten inzwischen zu Hurrafusionisten mutierten Gegner eines eigenständigen Wahlantritts der WASG in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern geben vor – und vielleicht meinen sie das sogar im Ernst – , ein eigenständiger Wahlantritt der WASG in einzelnen Bundesländern gefährde das übergeordnete, weit wichtigere Projekt einer bundesweiten Neuen Linkspartei. Das ist zwar nachweisbarer Unsinn. In vielen Städten und Bundesländern gedeiht die Zusammenarbeit zwischen WASG und Linkspartei.PDS nämlich ganz prächtig – nicht zuletzt, weil viele Linkspartei.PDSler selbst nur massives Kopfschütteln erübrigen für das, was ihre Genossen in Berlin und sonst wo (Dresden etc.) politisch fabrizierten und fabrizieren.

In Hamburg, um nur ein Beispiel zu nennen, haben WASG und Linkspartei.PDS sogar schon gemeinsame Büroräume bezogen – trotz aller Querelen in Berlin oder Mecklenburg-Vorpommern. Und selbst dann, wenn sich diese Querelen zu eigenständigen Wahlantritten der WASG in beiden Bundesländern ausgewachsen hätten bzw. noch auswachsen sollten (noch sind diesbezüglich letzte juristische Worte ja nicht gefallen), be­trüge die Wahrscheinlichkeit, dass die Linkspartei.PDS den Prozess einer bundesweiten Neuformierung der politischen Linken abblasen würde, nur weil zwei Bundesländer nicht von Anfang an dabei wären, exakt Null: Die Linkspartei.PDS (Durchschnittalter ihrer Mitglieder: 67!) hat ein existenzielles Interesse an einer Neuen Linkspartei, an einer Frischzellenkur namens WASG, weil sie sich sonst einfach in absehbarer Zeit biologisch erledigen würde. Und das wissen ihre Strategen.     

Warum also die extreme Eile der Hurrafusionisten, die geradezu an eine Politik verbrannter Erde grenzt?

Unter dem massiven Druck der Drohung einer Spaltung der WASG von oben stimmte auf dem Ludwigshafener Parteitag der WASG Ende April 2006 eine knappe Mehrheit für den Kurs der Hurrafusionisten. Ein Initiativantrag, der sich gegen administrative Maßnahmen gegen WASG-Landesverbände aussprach, die Wahlantritte gegen die Linkspartei.PDS planen, wurde mit einer Mehrheit von nur 13 Stimmen abgelehnt. Fast die halbe Partei stand und steht also nicht hinter dem Kurs der Oskar Lafontaine, Ulrich Maurer, Klaus Ernst & Co. (Dass sich nach dieser ersten großen Abstimmungsniederlage der Kritiker einer Turbofusion die Abstimmungsergebnisse mehr und mehr in Richtung der Hurrafusionisten verschoben, tut hier nichts zur Sache – und sagt maximal et­was über die Eigendynamik von Parteitagen und die politische Standfestigkeit, besser: Manipulierbarkeit vieler Delegierter aus.)

Selbst der, um ihn mal so zu nennen: zentristische Flügel der Partei warf nach dieser Abstimmungsniederlage das politische Handtuch in Form der Rücktritte der Bundesvorstände Sabine Lösing, Joachim Bischoff und Björn Radke. Es wundert insofern nicht, dass umso mehr die Parteilinke ihren eigentlich projektierten Generalangriff gegen die Linie um Klaus Ernst abbrach und die geplanten Kandidaturen ihrer VertreterInnen zu den Nachwahlen zum Bundesvorstand zurückzog – ein, wie im Nachhinein selbstkritisch festzustellen ist, taktisch-strategischer Fehler erster Güte.      Aber der Schock saß zunächst tief. Viele Delegierte verließen vor­zeitig den Parteitag. Viele traten von ihren Parteiämtern zurück. Und viele verließen umgehend oder spätestens nach Bekanntwerden der Absetzung der Landesvorstände der WASG in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern die Partei. Man wollte mit einer Partei, die mal ein breit fundiertes pluralistisches und demokratisches Links­bündnis werden sollte, nun aber zu einer autoritär-zentralistischen Kaderpartei zu degenerieren drohte, die nach Gutsherrenart von der Bundestagsfraktion der Linkspartei.PDS und den Bundesvorständen beider Parteien durchregiert wird, nicht länger etwas zu tun haben.     

Also nochmals: Warum diese an einen Amoklauf erinnernde Politik der Klaus Ernst & Co.?

Warum lässt man die halbe Partei zurück – und noch weit mehr potenzielle Parteimitglieder und noch viel, viel mehr potenzielle zukünftige Wähler? Gemessen am anfänglichen Anspruch, eine möglichst breit, pluralistisch und demokratisch fundierte Neue Linkspartei zu schaffen, ist die sich abzeichnende minimalistische Fusionsvariante nämlich die mit Abstand dümmste aller taktisch-strategischen und organisatorischen Möglich­­keiten. Man würde sich kaum noch wundern, wenn in einiger Zeit die Bundesvorstände beider Parteien und die Fraktionsstars der Linkspartei.PDS vor die Öffentlichkeit träten und verkündeten, dass intensive juristische Prü­fungen der partei- und wahlrechtlichen Situation leider, leider ergeben hätten, dass die Neue Linkspartei leider, leider nur durch einen Übertritt der Mitglieder der WASG zur Linkspartei.PDS zu haben sei, also via Anschluss der WASG an die Linkspartei.PDS.

Das Ergebnis wäre dann eine post festum doch noch gelungene Westausweitung der PDS, nachdem viele ihr eher ein Dasein post mortem prophezeiten – bis Lafontaine der WASG das Stöckchen hinhielt und sie zur Bluttransfusion zugunsten dieser „halben Leiche“ (Ex-PDS-Vorstand Joachim Bischoff über die damalige PDS) zwang. Das Ergebnis wäre eine PDS-plus, eine PDS/ML (mit Lafontaine), also eine Kreation, um nicht zu sagen: Kreatur, die sich nur wenig von dem geriatrischen Gebilde unterschiede, das zu wählen sich die Wähle­rinnen und Wähler vor allem im alten Bundesgebiet über 15 Jahre hinweg massiv weigerten – in Grö­ßenordnungen von 98-99 Prozent.

Wer also kann eine solche Entwicklung warum wollen?

Nun, die Interessenlage der Strategen und Mitglieder der Linkspartei.PDS wurde schon genannt. Sie ist ganz klar. Die WASG ist für die PDS einfach ein Himmelsgeschenk. Retter in letzter Not sozusagen.  Nur, was treibt die Klaus Ernst & Co.? Ist man in 15 Monaten schon so korrupt geworden wie die Grünen erst nach 15 Jahren? Bestimmt das Sein bzw. bestimmen Posten und Pfründe wirklich derartig radikal das Bewusstsein? Oder ist es einfach taktisch-strategische Dummheit? Ist man derartig in autoritär-zentralistische, dem 19. und frühen 20 Jahrhundert entstammende parteiliche (und gewerkschaftliche) Organisationsstrukturen und politische Kulturen verstrickt, dass man die immer komplexer werdende soziale und politische Realität und auch die Komplexität der politischen Linken zu erkennen nicht in der Lage ist – geschweige denn, diese Komplexität und Vielfalt als eigenständige hohe Werte zu begreifen und in einer Weise organisatorisch zu vereinen, die diese Komplexität und Vielfalt als Werte nicht nur bewahrt, sondern sogar als politische Kraftquelle nutzt?

Oder, wir sind ja wohlmeinend, ist man wirklich und im tiefsten Herzen bange, dass die historische Chance einer bundesdeutschen Vereinigten Linken durch Sperenzchen einiger WASG-Landesverbände versemmelt werden könnte – und man lieber den Spatz (PDS-plus) in der sicheren Hand hat als die Taube (breites, pluralis­tisches, Entwicklungszeit und neue, intelligente Organisationsformen benötigendes Linksbündnis) auf dem fernen Dach?     

Es gibt aber noch eine ganz andere Interpretation.[1]

Sie lautet: Das Projekt einer Neuen („Neuen“) Linkspartei wird von den Lafontaine, Maurer, Ernst & Co. von vorn­herein auf Regierungsfähigkeit, nein, man sagt ja heute dezent: auf die Fähigkeit zur Mitgestaltung getrimmt. Ziel ist eine möglichst schnelle Regierungsbeteiligung. Die SPD geht in der Großen Koalition mit der CDU sichtbar unter. Sie kann sich kaum profilieren. Politisch klug wäre für die SPD also, nicht bis zur nächsten Bundestagswahl zu warten und sich bei den Wählerinnen und Wählern die Quittung für ihre rosa angetünchte CDU-Politik abzuholen, sondern die Große Koalition in der Mitte der Legislaturperiode platzen zu lassen und eine – rechnerisch schon seit der letzten Bundestagswahl mögliche – rot-rot-grüne Koalition zu schmieden. Dieses strategische Konzept würde aber eine gefestigte Neue Linkspartei benötigen, bereinigt von allen demokratisch-sozialistischen, basisdemokratischen, linkssubkulturellen, bewegungslinken, radikalen und au­thentisch antineoliberalen Spinnern und Unruhestiftern und stramm durchorganisiert und geführt von den Medienstars der Fraktion und den Apparatschicks der Partei, also von „verlässlichen“ Leuten.     

Für diese Interpretation spricht auch die regelrechte Besessenheit, mit der der Wahlantritt der WASG gerade in Berlin von den Oberen der WASG wie der Linkspartei.PDS bekämpft wird. Gerade die Berliner Linkspartei.PDS lebt mit ihrer „Mitgestaltung“, sprich: Politik des Sozialabbaus und der Privatisierung öffentlichen Eigentums in der Koalition mit der SPD schon vor, was bundesweit, wenn nicht nach Meinung der Lafontaine, Maurer, Ernst & Co., dann auf jeden Fall nach Dafürhalten der Bisky, Gysi, Wolf & Co. erst werden soll. Der neoliberal weichgespülte Kurs der Berliner Linkspartei.PDS unter Harald Wolf zeichnet sich nämlich mehr und mehr als Mainstreamkurs der gesamten Linkspartei.PDS ab – und damit, angesichts der Mitglieds- und Mehrheitsverhäl­tnisse in und zwischen WASG und Linkspartei.PDS, als Mainstream der projektierten Neuen Linkspartei.

Nichts würde diesen neoliberal weichgespülten Kurs so sehr treffen wie ein erfolgreicher Wahlantritt der WASG in Berlin, erfolgreich im Sinne des Endes der rot-roten Koalition und damit des Harald-Wolf-Kurses. Also muss der Wahlantritt der Berliner WASG mit allen Mitteln bekämpft werden – auch mit vordemokratischen, autoritären und damit widerwärtigen Mitteln, die große Teile der Mitglieder der WASG und noch weit größere Wählerpotenziale nur noch abstoßen.
 
Was sein könnte und was sein sollte
 
Nun, was tun, wenn man als authentisch antineoliberaler, basisdemokratisch orientierter Parteilinker diese Entwicklung nicht will? Es wurde schon gesagt, dass viele Parteimitglieder nach den Ereignissen in Ludwigshafen und Berlin die WASG angewidert verlassen haben. Noch nicht gesagt wurde aber, dass die Parteilinke schon auf dem Parteitag in Ludwigshafen – nach der ersten Lähmung quasi – zu einem Gegenangriff blies und die linken Kritiker und Kritikerinnen in der WASG dazu aufrief, in der Partei zu bleiben und sich am 20. Mai 2006 in Kassel zu einem bundesweiten Koordinationstreffen einzufinden. Dieser Kongress hat inzwischen stattgefunden und – es ist fast seltsam – mit sehr großem Erfolg![2]

Viele Parteilinke haben schnell begriffen oder auch nur intuitiv erfasst, dass es – vorerst – zur WASG als linker Sammlungsbewegung keine vernünftige Alternative gibt. Begreift man die WASG primär als linke Abspaltung von der SPD (zu der sich auch viele enttäuschte Ex-Grüne und Mitglieder sozialer Basisbewegungen etc. gesellten), wäre angesichts der bislang nicht gerade berauschenden Wahlergebnisse der WASG (etwa in Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz) eine linke Abspaltung von dieser linken Abspaltung momentan des Schlechten zuviel.

Aber ich möchte betonen: Vorerst! Denn es ist durchaus möglich und nicht gerade unwahrscheinlich, dass sich die beschriebene dümmste Variante der Schaffung einer Neuen („Neuen“) Linkspartei durchsetzen und der Leidensfähigkeit der basisdemokratisch und authentisch antineoliberal orientierten Parteilinken damit ein Ende setzen wird.

Ein neuer Anlauf zu einer breit fundierten Sammlungsbewegung links von einer die WASG annektierenden Linkspartei.PDS, in der sich der neoliberal angepasste Kurs der Berliner Linkspartei.PDS als Mainstream etabliert hätte, wäre dann wohl unvermeidlich.    

Noch haben die Hurrafusionisten aber nicht endgültig gewonnen. Es zeichnen sich drei grundlegende Strategien ab, wie die authentisch antineoliberale Parteilinke in der WASG und, ich betone: UND in der Linkspartei.PDS die Durchsetzung der dümmsten aller Fusionsvarianten konterkarieren, ja verhindern kann:     

Zunächst muss die Parteilinke in der WASG, ja in der gesamten Republik den Wahlantritt der WASG (und wenn es sein muss der bereits gegründeten und für alle Fälle zur Wahl schon angemeldeten WASB) in Berlin unterstützen, um der neoliberal angepassten Harald-Wolf-Gedächtnis-LPDS in Berlin eine fulminante Wahlniederlage beizubringen und dieserart zu verhindern, dass der an schnellstmöglichem Mitregieren orientierte Kurs des Mainstreams der Linkspartei.PDS auch zum Mainstream der Neuen Linkspartei wird. Diese Strategie habe ich an anderer Stelle genauer beschrieben und möchte hier nur darauf verweisen.[3]

Zum zweiten muss die Parteilinke in der WASG jeden Gedanken an Rückzug und Resignation zurückweisen. Parteiaustritte und Rückzug ins Private sind nicht erlaubt! Das genaue Gegenteil ist notwendig. Wir müssen möglichst viele links orientierte Ex-WASGler und Noch-nie-WASGler davon überzeugen, zumindest bis zum nächsten Parteitag der WASG beizutreten. Niemandem wird zugemutet, das aus innerster politischer Überzeugung zu tun. Und niemandem wird abverlangt, in Parteigremien oder auf Parteiversammlungen den Verbalhandlungen der Hurrafusionisten beizuwohnen.

Man muss, vorerst, nur in die WASG eintreten und kann ansonsten teilnahmslos zu Hause bleiben – bis zu dem Tag, an dem die entsprechenden Parteigremien (Mitgliederversammlungen etc.) ihre Delegierten zum Bundesparteitag wählen. Dann sollten alle Neumitglieder erstmalig auftauchen und Delegierte wählen, die für einen basisdemokratischen, authentisch antineoliberalen Linkskurs der Partei stehen. Der Aufwand für diese Neumitglieder, man könnte auch sagen: „Schläfer“ wäre minimal – der politische Ertrag für die Parteilinke und das Projekt einer breit, pluralistisch und basisdemokratisch fundierten Neuen Linkspartei aber maximal!

Aufgabe aller WASG-Parteilinken in den nächsten Wochen ist also primär, zwei bis drei (oder zwanzig bis dreißig…) Neumitglieder bzw. Schläfer zu werben, die im beschriebenen Sinne agieren. Und wenn diese Strategie einer offenen Unterwanderung nicht klappen sollte, nun, dann können diese Schläfer ja gleich wieder aus der WASG austreten. Ihr Gesamtaufwand wäre selbst in diesem Falle minimal.     

Drittens schließlich muss sich die Linke in der WASG mit der Linken in der Linkspartei.PDS[4] sowie mit möglichst großen Teilen der bundesdeutschen Linken insgesamt zu aktionsfähigen Strukturen vernetzen, also das Vorantreiben, was am 20. Mai 2006 in Kassel so hoffnungsvoll begonnen hat. Das Internet bietet hierzu, was in der Geschichte politischer Parteien und ihres Werdens ein absolutes Novum ist (schon die Geschwin­digkeit der Gründung und Etablierung der WASG wäre ohne das Internet völlig undenkbar gewesen), nahezu ideale Voraussetzungen. Wir müssen in der WASG (und in der Linkspartei.PDS etc.) als Parteilinke zwar zunächst und mit aller Macht für eine wirklich breit, pluralistisch und basisdemokratisch fundierte, wirklich authentisch antineoliberale und wirklich Neue Linkspartei kämpfen – bis zum Parteiausschluss quasi.

Die Parteilinke sollte die WASG maximal die Füße voraus verlassen, solange zumindest noch nicht endgültig entschieden ist über den Charakter des entstehenden neuen Parteiprojektes. Sollte sich aber die beschriebene dümmste aller Fusionsvarianten durchsetzen und der Mainstream der neoliberal angepassten Berliner und mehr und mehr auch bundesweiten Linkspartei.PDS als Mainstream der Neuen Linkspartei erweisen, würde der Parteilinken in der WASG (und der Linkspartei.PDS?) nichts anderes übrig bleiben, als – mit hoffentlich vielen anderen Gruppierungen der politischen Linken – ein neues Parteiprojekt zu starten.

Es müssen also prophylaktisch Vernetzungsstrukturen aufgebaut werden, die für den Fall der Fälle schnell genutzt werden können. Um das, was in nächster Zeit zu tun ist, knapp und abschließend zusammenzufassen:

1. Bis zum 17. September 2006 mit allen nur erdenklichen Mitteln die Berliner WASG bzw. WASB unterstützen.
2. Möglichst viele links und basisdemokratisch orientierte WASG-Neumitglieder als Schläfer werben, die entsprechend orientierte Delegierte zum nächsten Bundesparteitag  der WASG wählen.
3. Sich vernetzen, strukturieren und organisieren, um die Parteilinke in der WASG zu stärken und für den Fall der Fälle.[5]
 
_______________
 

[1] Die folgende Interpretation stammt von meinem Freund und politischen Mitkämpfer Heiko Feldmann. Zumindest habe ich sie von ihm in dieser dezidierten Form erstmalig gehört.
[2] Vgl. www.linkspartei-debatte.de/index.php?name=News&sid=462
[3] Vgl. www.egbert-scheunemann.de/Plan-B.pdf
[4] Vgl. www.antikapitalistische-linke.de/
[5] Vgl. als erste Vernetzungsstrukturen:
  www.linkezeitung.de/cms/index.php und www.linkspartei-debatte.de/

von Egbert Scheunemann

Letzte Aktualisierung ( 30.05.2006 )
 
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Freitag, 28. April 2006

Erste elektronische Zeitung: Dünne Screens statt Papier

Testphase bereits angelaufen, weitere Projekte folgen

So wird die elektronische Zeitung aussehen
Antwerpen/Eindhoven (pte/24.04.2006/17:30) - Die belgische Wirtschaftszeitung De Tijd http://www.tijd.be startete vor wenigen Tagen die Testphase für eine elektronische Zeitung. Es handelt sich dabei um Screens, auf denen mikroskopisch kleine Kapseln, angeregt durch elektrische Ladungen, Bilder oder Schrift in schwarz-weiß anzeigen können. Diese so genannten iLiad E-reader wurden von dem Philips-Ableger iRex Technologies http://www.irextechnologies.com (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=051221004 ) entwickelt. Auch Sony wird noch dieses Jahr seinen E-reader präsentieren. Die Geräte sind ähnlich einer dünnen Tafel und leicht genug um in einer Hand gehalten zu werden. Updates werden über Internet empfangen und umgeblättert wird per Knopfdruck. Zusätzlich hat man auch die Möglichkeit seine eigenen Notizen festzuhalten. "Die Technologie steht am Anfang, aber es ist ein Stein ins Rollen gebracht worden", meint Jochen Diekow von IFRA, einer Organisation für Zeitungsverlage http://www.ifra.com , im Gespräch mit pressetext.

Weitere E-reader Projekte werden derzeit von der Zeitung Les Echos, IFRA und der New York Times geplant. Verlage erhoffen sich von der neuen Technologie, wieder mehr Leser zu erreichen und gleichzeitig an Druck- und Verteilungskosten zu sparen. Ein Vorteil für Leser wäre Flexibilität durch Updates rund um die Uhr. Auch für die Werbeindustrie könnte diese Entwicklung Vorteile bringen. Anzeigen könnten zeitlich angepasst werden, zum Beispiel Kaffee-Werbung am Morgen und Bier-Werbung am Abend.

"Momentan sind E-reader nur komplementär zur Zeitung gedacht. Auf längere Sicht könnten sie die Zeitung ersetzen. Für Wirtschaftszeitungen wie De Tijd ist es besonders interessant, da ihre Leser beispielsweise immer aktuelle Börsenkurse abrufen könnten", prognostiziert Diekow. Die momentane, noch etwas unhandliche Technologie wird dabei nur ein Zwischenschritt sein. "Die große Hoffnung ist flexibles Papier."

Elektronische Zeitungen werden sich wahrscheinlich eher an gedruckten Exemplaren orientieren, als am Internet. "Sie werden ,endlich' sein, das heißt nicht wie im Internet, wo man unendlich von einem Link zum anderen kommt. Die Redaktion trifft eine Auswahl. Interaktivität wird aber auch ein Feature sein. Vorstellbar ist zum Beispiel, Leserbriefe an die Redaktion zu schreiben, nähere Informationen abzurufen oder Pdf-Dateien herunterzuladen", erklärt Dieckow das Prinzip der elektronischen Zeitung.

Suchmaschinen: K-Space schließt semantische Lücke

EU fördert Exzellenznetzwerk mit 5,55 Mio. Euro

Berlin / Brüssel (pte/25.04.2006/06:20) - Internet-Suchmaschinen müssen nicht nur die Masse der Informationen im Netz bewältigen, sie haben auch die äußerst komplexe Aufgabe den reichhaltigen und subjektiven Bedeutungsinterpretationen des menschlichen Gehirns gerecht zu werden. Die Wissenschaft bezeichnet diese Diskrepanz zwischen Maschine und Mensch als semantische Lücke. Um diese zu schließen, bemühen sich Forscherteams innerhalb des K-Space-Netzwerks http://www.k-space.eu , ein von der EU gefördertes Exzellenz-Netzwerk.

"Dieses sogenannte 'Cluster of Excellence' hat den Zweck die besten Partner auf internationaler Ebene zusammen zu bringen, damit Wissenschaftler aus diesem Bereich besser zusammen arbeiten können", erklärt Thomas Sikora, Professor für Nachrichtenübertragung an der TU Berlin und Mitinitiator von K-Space, im Gespräch mit pressetext. Die Dateimenge, die abgespeichert werden könne, werde in fünf bis zehn Jahren enorm steigen. Die Frage sei, so Sikora, wie diese Daten wieder zu finden seien. Das wirtschaftliche Interesse an den Ergebnissen, die hier entstehen, sei sehr hoch. "Auch Sicherheitsfirmen zeigen sich interessiert. Mit den Anwendungen, die innerhalb von K-Space entwickelt werden, können Videoinhalte besser analysiert und interpretiert werden", so der Nachrichtentechniker.

Das Projekt befasst sich vor allem mit der Indexierung, Suche und Repräsentation von Mulitmediamaterial sowie mit Interaktionsmöglichkeiten. Suchmaschinen gewinnen aus Audio- und Videosignalen medienspezifische Inhalte und müssen daraus semantische Inhalte interpretieren. "So können Bilder in Text oder ein anderes Format übersetzt werden, das Suchmaschinen unterstützt", so Sikora weiter.

K-Space hat Anfang 2006 seine Arbeit aufgenommen und verbindet 14 europäische Partner, hauptsächlich Institute und Universitäten, darunter TU Berlin, das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz http://www.dfki.de in Kaiserslautern oder die Joanneum Research Forschungsgesellschaft in Graz http://www.joanneum.at . Die EU fördert K-Space über drei Jahre mit einem Betrag in der Höhe von 5,55 Mio. Euro.

Mittwoch, 12. April 2006

.eu Domain ist abgehoben!

Luxembourg - Einen Glanzstart legte die neue Top Level Domain ".eu" für Europa am vergangen Freitag hin. Völlig Reibungslos verlief der Start laut vielen akkreditierten Registraren. Bis jetzt sind 1,5 Millionen Domains registriert und tendenz steigend. EuroDNS.com aus Luxembourg als einer der grössten Registrare in Europa berichtet von annähernd 100.000 registrierten Kundendomains was einen Marktanteil von von ca. 6,5% unter .eu in Europa ausmacht. Laut Frederick Schiwek zuständig für Internationale Geschäftsbeziehungen bei EuroDNS S.A. begrüsst das Unternehmen die grosse Anzahl von Registraren, denn dadurch würde eine schnelle Monopolisierung wie sie im .com Markt vorhanden ist unterbunden. Weiterhin erklärt Schiwek dass man mit der geteilten Sunrise recht zufrieden seih, EurID hätte dadurch Markeninhaber geschützt wie kaum eine andere Registrierungsbehörde und diejenigen welche sich heute beschweren seihen einfach zu spät gekommen, man hätte jedoch gerne eine schnellere Abwicklung gesehen, denn die Kunden seihen doch teilweise etwas ungeduldig.

.eu

Über EuroDNS


EuroDNS mit Sitz in Luxemburg ist ein auf Europa spezialisierter, weltweit operierender Domain-Registrar. Mit einem Registrierungsportal in zehn Sprachen und mehr als 25 Top-Level-Domains, unter anderem .eu, deckt EuroDNS 97% des Marktes der europäischen Union ab.


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Pharmaunternehmen erfinden Krankheiten

Newcastle - Wissenschaftler der Newcastle University in Australien http://www.newcastle.edu.au haben in der jüngsten Ausgabe des Public Library of Science Medicine http://medicine.plosjournals.org vor den Praktiken der Pharmaunternehmen gewarnt, wonach Krankheiten erfunden werden, um mehr Produkte zu verkaufen. Konkret kritisieren die Experten etwa den Umgang der Pharmahersteller mit der Menopause als gefährlich. Sie warnen davor, dass gesunde Menschen durch Medikamente in ihrer Gesundheit geschädigt werden, in dem Zustände als Krankheiten beschrieben werden, die gar keine sind. Dieser Umstand wird als Disease mongering http://www.diseasemongering.org bezeichnet. Die Pharmaindustrie hingegen winkt ab und bestreitet diese Tatsachen.

PLOS-Medicine-Illustration by Anthony Flores

Ein typisches Beispiel sei etwa die Behauptung der Pharmahersteller in den USA, wonach 43 Prozent aller Frauen an sexueller Dysfunktion leiden, berichten David Henry http://www.mediadoctor.org.au und Ray Moynihan. "Disease mongering macht aus gesunden Menschen Patienten, verschwendet Ressourcen und führt zu iatrogenen Schäden", schreiben die Forscher in der Einleitung des Artikels. Zu den Erkrankungen, die keine sind, zählen etwa hohe Cholesterin-Spiegel und Osteoporose, aber auch seltene Erkrankungen wie das Restless-Leg-Syndrom und leichte Irritationen im Darm. "Disease-mongering ist das Verkaufen eines Leidens, das die Grenzen des Krankseins ausdehnt und Märkte für diejenigen schafft, die Medikamente herstellen, vertreiben und verkaufen", so die beiden Experten. "Das Schlimme daran ist, dass diese Leiden von den Herstellern in bezahlten Kampagnen so veranschaulicht werden, um Präparate dagegen zu verkaufen." Dabei stehe nicht eine Heilung im Vordergrund, sondern der Absatz eines Produkts.

Die Forscher richten ihren Appell auch an Mediziner, Patienten und unterstützenden Gruppen sich den Marketingstrategien der Pharmakonzerne bewusst zu werden. "Das Motiv von Gesundheitsprofessionisten wäre es eigentlich für das Wohl der Patienten zu sorgen und nicht für die eigenen finanziellen Vorteile", so die beiden Forscher. Eine Entzerrung der verschiedenen Motive der teilnehmenden Akteure sollte ein Schritt zu einem besseren Verständnis des Phänomens sein, zeigen sich die Forscher überzeugt.

Richard Ley von der Association of the British Pharmaceutical Industry meint, dass solche Forschungsergebnisse in erster Linie auf den US-Markt abzielen. "Dort hat die Pharmaindustrie bei der Bewerbung und beim Vertrieb einen wesentlich größeren Handlungsspielraum", so der Experte. "Für Österreich ist das völlig unvorstellbar", meint Christiane Körner, Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer http://www.apotheker.or.at im pressetext-Interview. "Da die meisten Präparate nur auf Verschreibung durch den Arzt ausgehändigt werden dürfen, sind solche Fälle ausgeschlossen." Eine Produktbewerbung von verschreibungspflichtigen Präparaten sei darüber hinaus gesetzlich verboten. Die Apothekerkammer wehre sich gegen andere Vertriebswege als jene der Apotheken. "Selbst einfache Schmerzmittel können unter Umständen schwere Nebenwirkungen haben, daher ist eine andere Vertriebsschiene völlig unsinnig", so Körner. Die Ausbildung zum Apotheker dauere länger als jene eines Mediziners. Daher sei das Wissen um Inhaltsstoffe und die Aufklärung über Nebenwirkungen extrem wichtig, so die Expertin abschließend.

Pharmaunternehmen erfinden Krankheiten
Disease-Mongering bringt den Unternehmen viel Geld

Freitag, 22. April 2005

Was Alles nicht "stattfand":

...

Zeitzeugnisse (pdf, 99 KB)

Mittwoch, 11. August 2004

Chefsache!

Endlich! Unser Bundeskanzler will das "Hartz IV"-Gesetz also doch noch zur "Chefsache" machen. Arbeitslose, ihr könnt wieder hoffen! Bis jetzt ist schließlich alles, was der Gerd auf diese Weise angepackt hat, schief gegangen. "Chefsache", das heißt beim "Genossen der Bosse" schlicht "wird nix". Also dann: Good bye "Hartz IV"! Außer Clement, Hundt und den übrigen Verdächtigen wird dir kaum jemand eine Träne nachweinen.

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wega - 25. Jan, 22:47
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Ein schöne beispiel über Bush junior und sein Versagen: http://67693.rap idforum.com/topic=10086676 2926
wega - 25. Jan, 22:40
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wega - 25. Jan, 22:31

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