Pharmaunternehmen erfinden Krankheiten

Newcastle - Wissenschaftler der Newcastle University in Australien http://www.newcastle.edu.au haben in der jüngsten Ausgabe des Public Library of Science Medicine http://medicine.plosjournals.org vor den Praktiken der Pharmaunternehmen gewarnt, wonach Krankheiten erfunden werden, um mehr Produkte zu verkaufen. Konkret kritisieren die Experten etwa den Umgang der Pharmahersteller mit der Menopause als gefährlich. Sie warnen davor, dass gesunde Menschen durch Medikamente in ihrer Gesundheit geschädigt werden, in dem Zustände als Krankheiten beschrieben werden, die gar keine sind. Dieser Umstand wird als Disease mongering http://www.diseasemongering.org bezeichnet. Die Pharmaindustrie hingegen winkt ab und bestreitet diese Tatsachen.

PLOS-Medicine-Illustration by Anthony Flores

Ein typisches Beispiel sei etwa die Behauptung der Pharmahersteller in den USA, wonach 43 Prozent aller Frauen an sexueller Dysfunktion leiden, berichten David Henry http://www.mediadoctor.org.au und Ray Moynihan. "Disease mongering macht aus gesunden Menschen Patienten, verschwendet Ressourcen und führt zu iatrogenen Schäden", schreiben die Forscher in der Einleitung des Artikels. Zu den Erkrankungen, die keine sind, zählen etwa hohe Cholesterin-Spiegel und Osteoporose, aber auch seltene Erkrankungen wie das Restless-Leg-Syndrom und leichte Irritationen im Darm. "Disease-mongering ist das Verkaufen eines Leidens, das die Grenzen des Krankseins ausdehnt und Märkte für diejenigen schafft, die Medikamente herstellen, vertreiben und verkaufen", so die beiden Experten. "Das Schlimme daran ist, dass diese Leiden von den Herstellern in bezahlten Kampagnen so veranschaulicht werden, um Präparate dagegen zu verkaufen." Dabei stehe nicht eine Heilung im Vordergrund, sondern der Absatz eines Produkts.

Die Forscher richten ihren Appell auch an Mediziner, Patienten und unterstützenden Gruppen sich den Marketingstrategien der Pharmakonzerne bewusst zu werden. "Das Motiv von Gesundheitsprofessionisten wäre es eigentlich für das Wohl der Patienten zu sorgen und nicht für die eigenen finanziellen Vorteile", so die beiden Forscher. Eine Entzerrung der verschiedenen Motive der teilnehmenden Akteure sollte ein Schritt zu einem besseren Verständnis des Phänomens sein, zeigen sich die Forscher überzeugt.

Richard Ley von der Association of the British Pharmaceutical Industry meint, dass solche Forschungsergebnisse in erster Linie auf den US-Markt abzielen. "Dort hat die Pharmaindustrie bei der Bewerbung und beim Vertrieb einen wesentlich größeren Handlungsspielraum", so der Experte. "Für Österreich ist das völlig unvorstellbar", meint Christiane Körner, Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer http://www.apotheker.or.at im pressetext-Interview. "Da die meisten Präparate nur auf Verschreibung durch den Arzt ausgehändigt werden dürfen, sind solche Fälle ausgeschlossen." Eine Produktbewerbung von verschreibungspflichtigen Präparaten sei darüber hinaus gesetzlich verboten. Die Apothekerkammer wehre sich gegen andere Vertriebswege als jene der Apotheken. "Selbst einfache Schmerzmittel können unter Umständen schwere Nebenwirkungen haben, daher ist eine andere Vertriebsschiene völlig unsinnig", so Körner. Die Ausbildung zum Apotheker dauere länger als jene eines Mediziners. Daher sei das Wissen um Inhaltsstoffe und die Aufklärung über Nebenwirkungen extrem wichtig, so die Expertin abschließend.

Pharmaunternehmen erfinden Krankheiten
Disease-Mongering bringt den Unternehmen viel Geld
von-angemessen-bis-wichtig - 12. Mai, 10:55

Das ist der

Hammer!

mesan - 16. Mai, 14:34

Sokrates (470-399 v.Chr.) meinte bereits:

Leichter läßt sich eine glühende Kohle auf der Zunge halten als ein Geheimnis.
brandherd - 17. Mai, 02:23

Es gibt eine Menge Dinge in der Welt, die ich gerne anders hätte, als sie in Wirklichkeit sind; aber in einer Welt ohne Böses würde das Leben nicht lebenswert sein.

Dokumentarist - 17. Mai, 11:57

Mind-Body Medicine gegen Stress

Summer School Uni Duisburg-Essen: Fortbildung für Ärzte und Therapeuten

Essen (pte/17.05.2006/06:05) - Zum ersten Mal in Deutschland können Ärzte und Therapeuten von verschiedenen Fachrichtungen die Methoden der so genannten Mind-Body Medicine in einer Summer School kennen lernen http://www.mindbodysummerschool.de . Vom 16. bis 19. August 2006 präsentiert der Lehrstuhl für Naturheilkunde der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung die Summer School in der Folkwang Hochschule Essen-Werden. Die von der Harvard Universität begründete Therapie widmet sich vor allem der Behandlung von krankmachenden Stressreaktionen des Körpers. Ziel der Mind-Body Medicine ist es, geistige Fähigkeiten zu aktivieren, um positiven Einfluss auf körperliche Erkrankungen zu nehmen.

"In den letzten Jahrzehnten zeichnet sich eine deutliche Zunahme chronischer, häufig auch stressinduzierter Erkrankungen in den Gesellschaften der westlichen Welt ab", so Gustav J. Dobos http://www.uni-essen.de/naturheilkunde/de/naturheilkunde/index.php , Chefarzt der Abteilung Innere Medizin V, Naturheilkunde und Integrative Medizin der Kliniken Essen-Mitte und Inhaber des Lehrstuhles für Naturheilkunde, im pressetext-Interview. Nach Einschätzungen des US-Kardiologen H. Benson von der Harvard Medical School seien bis zu 90 Prozent der Hausarztbesuche auf chronischen Stress sowie auf Belastungen zurückzuführen, erklärt Dobos, der die wissenschaftlichen Grundlagen und praktische Umsetzung der Mind-Body Medicine lehrt. "Die Auswirkungen auf die Gesundheit können mannigfacher Art sein. Sie reichen von Magen- und Rückenschmerzen über entzündlichen Darmerkrankungen, Durchfall, Asthma bronchiale, Herzkreislauferkrankungen bis hin zu chronischen Schmerzen", erklärt der Mediziner. Die moderne Medizin ist dabei oft hilflos.

"Intuitiv ist den meisten Menschen bewusst, dass negative Gefühle und der Gedanken mit dem Umgang mit Alltagssituationen und Lebensumständen eine große Belastung darstellt", so Dobos. Die Mind-Body Medicine setze gerade hier an. "Zum Einsatz kommen Methoden der Spannungsregulation, der kognitiven Umstrukturierung und achtsamkeitsbasierte Interventionen". Weitere Schwerpunkte liegen auf emotionalen, sozialen und spirituellen Aspekten der Gesundheit. Eine Rolle spiele dabei auch die Ernährung und die Bewegung.

"Ziel ist es, die geistigen Fähigkeiten zu aktivieren, um positiven Einfluss auf körperliche Erkrankungen zu nehmen", führt der Mediziner aus. "Menschen neigen dazu zu katastrophieren, setzen dadurch ihren Körper unter Stress." Es gehe darum, zu lernen ruhiger zu werden und selbstschädigende Verhaltensweisen abzubauen. Häufig haben Menschen so etwas wie eine 'Sollbruchstelle'. "Das heißt, bei übermäßigen Arbeits- und Stressbelastungen kann der eine unter chronischem Durchfall, der andere unter Migräne oder Rückenschmerzen leiden. Das ist abhängig von der jeweiligen Prädisposition", sagt der Experte. Durch die Methoden der Mind-Body Medicine lerne der Patient "auf den Wellen des Lebens zu reiten." Ein Patient habe dies mit dem Satz "Dies sei eine Therapie für eine dickere Haut" umschrieben.

An den Kliniken Essen-Mitte http://www.kliniken-essen-mitte.de wurden bereits mehr als 7.000 Patienten mit einer Kombination aus Schulmedizin und Mind-Body Medicine behandelt. Ein Experte der Harvard-University wird auch bei der Summer-School als Lektor tätig sein.

1Klomann - 20. Mai, 21:57

Kaputte Körper

Im Parkett der Sadisten und ihrer Opfer: Foltergewalt im Film. Von Jens Jessen (aus: "Kursbuch 163")
http://www.zeit.de/feuilleton/kursbuch_163/jessen

Dokumentarist - 21. Mai, 13:00

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