neues economy

Donnerstag, 1. Juni 2006

100-Dollar-Laptop nimmt konkrete Formen an

AMD-CPU, keine Festplatte und geringer Stromverbrauch

[3 Pressefotos anzeigen]
Massachusetts (pte/31.05.2006/17:00) - Der von Nicolas Negroponte am Massachusetts Institute of Technology http://www.mit.edu entwickelte und in den vergangenen Monaten viel diskutierte 100-Dollar-Laptop http://laptop.media.mit.edu nimmt konkrete Formen an. Neben Bilder von ersten Prototypen wurden nun auch die Hardwarespezifikationen veröffentlicht. Wie Negroponte schon angekündigt hatte wird der Laptop mit einem AMD-CPU, ohne Festplatte und insgesamt geringem Stromverbrauch gebaut.

Herzstück des Billig-Notebooks ist ein AMD-Prozessor Genode Gx2-533@1.1W mit einer Taktfrequenz von 400 Megahertz. An Speicherbausteinen finden sich 128 Megabyte dynamischer RAM und 512 Kilobyte SPI-Interface-Flash-ROM mit LinuxBIOS. Eine konventionelle Festplatte sucht man in Negropontes Entwicklung vergeblich, da bewegliche Teile einen Schwachpunkt darstellen würden. Stattdessen wird als Massenspeicher ein SLC-NAND-Flash-Speicher mit einer Kapazität von 512 Megabyte seinen Dienst versehen. Der LCD-TFT-Flachbildschirm bietet eine Auflösung von 1200 mal 900 Bildpunkten.

Der Rechner wurde vor allem für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren konzipiert und daher auch im Design auf diese Zielgruppe zugeschnitten. Bunte Farben sollen die jungen Nutzer ansprechen. Das Gehäuse hat abgerundete Ecken und ist aus besonders dickem und stabilem Plastik gefertigt. Insgesamt bringt das Notebook leichte 1,5 Kilogramm auf die Waage.

Ein besonderer Schwerpunkt wurde auch auf den niedrigen Stromverbrauch des Laptops gelegt. Auf die ursprünglich geplante Handkurbel (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050930003 ) wurde verzichtet, nun soll es ein Pedal zur manuellen Stromversorgung geben. Der 100-Laptop benötige nur ein Zehntel des üblichen Stromverbrauches, so die Entwickler. Weiterer Augenmerk wurde auch auf die drahtlose Kommunikation sowie auf den Internetzugang gelegt. Verbindung mit andern Laptops wird durch ein Mesh-Netzwerk (siehe http://www.pte.at/pte.mc?pte=060406022 ) hergestellt. Dadurch wird jeder OLPC Laptop zum drahtlosen Router, wodurch der Zugang zum Internet erleichtert werden soll.

Dienstag, 30. Mai 2006

Digitale Medienwelt braucht vernetzte Inhalte und starke Marken

Reine Durchleitung des Fernsehprogramms auf mobile Endgeräte kein Geschäftsmodel

Mobile TV sollte als Ergänzung des klassischen TV-Programms verstanden werden (Grafik: pte.at)
Berlin - Die Schlagworte Triple Play und Konvergenz beherrschen in den Branchen für Telekommunikation, Informationstechnik und Medien schon seit Jahren die Expertendiskussion. "Bisher ist wohl mit Konferenzen über Konvergenz mehr Geld verdient worden als mit tatsächlich konvergenten Geschäftsmodellen", sagte Markus Wolter, Vorsitzender der Geschäftsführung des Fernsehsenders 9Live http://www.neunlive.de bei der Wirtschaftswoche-Konferenz Digital Life http://domains.euroforum.com/digital-life/programm.asp in Berlin. Inzwischen scheine aber Bewegung in die Brachen zu kommen: Online-Provider starten Angebote für IP-TV und IP-Telefonie. Die Kabelbetreiber weiten ihre Produkte in Richtung Internet, Telefonie, digitale TV-Progammpakete und Video on demand aus. Handybetreiber steigen über DMB, DVB-H und UMTS in das Fernseh- und Onlinegeschäft ein. Triple Play bedeute nach Ansicht von Wolter allerdings nicht, das Gleiche über möglichst viele Kanäle zu verbreiten. "Vielmehr geht es darum, die Stärken der einzelnen Geräte miteinander zu verknüpfen. Triple Play bedeutet, die eigene Marke auf andere Endgeräte und in andere Nutzungssituationen hinein zu verlängern. Es geht also um vernetzte Inhalte, nicht um vernetzte Geräte", so Fernsehmanager Wolter.

Ähnlich sieht es Fernsehproduzent Martin Hoffmann, Vorstandschef der MME Moviement AG http://www.mme.de . "Die reine Durchleitung des Fernsehrprogramms auf mobile Endgeräte macht keinen Sinn. Mobile TV sollte als Ergänzung des klassischen TV-Programms verstanden werden", betonte Hoffmann auf der Berliner Fachtagung. Mobile TV könne man nicht solitär entwickeln. Man benötige Partnerschaften und eine starke Marke, um eine breite Akzeptanz zu erzielen. So habe MME eine Mobile-Soap fürs Handy gestartet - allerdings nicht als teures Bewegtbild. Dahinter stecke kein tragbares Businessmodell.

"Titelhelden der Mobile Soap sind die Boys der Erfolgsband US5. Es geht dabei vor allem um die private Seite der Band, um Liebe, Erfolgsdruck, Musik, Höhen und Tiefen, eben alles was die Gruppe ausmacht. Jede der 10 Folgen besteht aus 12 Bildern und Text, die sich der Fan als Java-Applikation auf sein Handy laden kann. Dabei ist es möglich, zwischen Einzelbestellung und Abonnement frei zu wählen. Das Abonnement endet automatisch nach der ersten Staffel", erklärte Hoffmann. Da das Casting für die Gruppe sehr erfolgreich von RTL2 begleitet wurde und US5 mit ihren Hits sehr weit vorne in den Charts landeten, konnte das Unterhaltungsangebot für die Fangemeinde auch erfolgreich für mobile Anwendungen ausgeweitet werden. Mit VIVA, der Zeitschrift YAM und T-Online habe man zudem sehr starke Kooperationspartner an der Seite. An der Ausweitung des Angebots für die digitale Welt komme die TV-Branche nicht vorbei, so die Überzeugung von Joel Berger, Mitglied der Geschäftsleitung von MTV Networks Central Europe http://www.mtv.de .

"Die AOL-Internet-Übertragung des Live 8-Konzerts im Sommer des vergangenen Jahres hatte mehr Zuschauer als alle klassischen TV-Anbieter zusammen. Das wirkte bei uns wie ein Weckruf", sagte Berger. Zudem richteten immer mehr Unternehmen ihre Werbebudget auf digitale Plattformen aus. American Express investiere mittlerweile 80 Prozent ihrer Marketingausgaben in Werbeformate außerhalb des Fernsehen. Ähnlich gehe auch Pepsi, GM und McDonald's vor.

Mittwoch, 12. April 2006

Geisteswissenschaften verlieren Anschluss an Geldverteilmaschine - neues economy

Wien - Im Unterschied zu den Naturwissenschaften haben die Geisteswissenschaften den Anschluss an die moderne Geldverteilungsmaschinerie verloren. Die Rache des Einzelkämpfertums - der Weg von der ausgehungerten zur selbstbewussten Disziplin scheint weit. Er ist aber nicht unüberwindbar.

Weltfremd, elitär, einzelkämpferisch

Verändern lassen sich Dinge ja rasch, ist Gerhard Petersmann, Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Salzburg, überzeugt. Wie lange jedoch der Wiederaufbau dauert, stünde auf einem anderen Blatt. "Es würde sehr viel kälter werden, wären die Geisteswissenschaften plötzlich nicht mehr vorhanden", malt er ein fiktives Szenario.

Die Vorwürfe an die Disziplin, weltfremd, elitär, einzelkämpferisch
und an ihrer Misere selbst schuld zu sein, sind nicht neu. "Einiges davon ist tatsächlich hausgemacht", so Petersmann. Etwa konnten sich die Geisteswissenschaften nie zu einem richtigen General Management durchringen. Und war es doch vorhanden, habe es schlichtweg versagt. "Kleine" Großprojekte - dass es Sozial- und Geisteswissenschaften schwer haben, weil ihre Forschungsprojekte vergleichsweise billig sind, scheint in Zeiten knapper Mittel zunächst ein Widerspruch.

Lesen Sie von den Unterschieden in Natur-, Geistes- und generellen Grundlagenwissenschaften im Vergleich zur angewandten Forschung im neuen economy.

economy ist in gut sortierten Trafiken und über Abonnement unter http://economy.at beziehbar.

Neben der auszugsweise zitierten Story finden Sie in der aktuellen economy-Ausgabe weitere Berichte, Interviews und Kommentare von Michael Hann, Alexandra Riegler, Karin Mairitsch, Clemens Rosenkranz, Ernst Brandstetter, Hannes Stieger, Klaus Lackner, Rita Michlits, Jakob Steuerer, Lydia J. Goutas und Thomas Jaekle.

economy definiert neues Mediensegment

Mit einem modernen, zwischen Tageszeitung und Magazin liegenden Format auf färbigen Zeitungspapier und einem Umfang von 32 Seiten erscheint economy in einer Auflage von 35.000 Stück. 30.000 Stück werden über Postversand und Trafiken in Österreich verbreitet und 5.000 Stück werden über Sondervertrieb und Versand in CEE-Länder verbreitet.

Die Rache des Einzelkämpfertums www.economy.at

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